Ohne Hoffnung ist der Glaube lieblos.
Glauben auf der Höhe der Zeit, aus der Tiefe des Sein gelingt nur im Kraftfeld des Geistes von Jesus mit seiner Liebe. Kirchen sind dafür lediglich Herbergen auf dem Wege. | Bildergalerie |
Unhaltbares zerbricht -
Segensreiches wird sich durchsetzen
Pfarrer Dr. Friedrich Wallbrecht zum Volkstrauertag am 15.11.2015
im Ökumenischen Gottesdienst St.-Leonhardskirche von Hussenhofen
Evangelium nach Markus im 13. Kapitel:
24 „… Aber in jenen Tagen, nach der großen Not,
wird sich die Sonne verfinstern und der Mond wird nicht mehr scheinen;
25 die Sterne werden vom Himmel fallen
und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden…
31 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen…“
Als Ausdruck großer kosmischer Katastrophen
bewahrheiten sich diese Bibelworte erst in vielen Milliarden Jahren.
Die moderne Naturwissenschaft jedenfalls
rechnet mit einem katastrophalen Zusammenstoß
unserer Heimat-Galaxis mit der Andromeda-Galaxis.
Zuvor aber wird unsere Sonne ausgebrannt sein
und auch die Erde mit ihrem Mond in ihre Vernichtung hineingezogen haben.
Als Ausdruck großer gesellschaftlicher Katastrophen
bewahrheiten sich diese Bibelworte immer mal wieder in der Geschichte.
Die moderne Geschichtswissenschaft jedenfalls rechnet in Epochen
mit revolutionären Umbrüchen von Ideologien und Machtverhältnissen.
Nach furchtbaren Notzeiten verfinstern sich die bisherigen strahlenden Machtsymbole.
Herrschaftlicher Glanz verblasst. Die Stars verfallen und verglühen peinlich, lächerlich.
Was kräftig-protzig sich zum Himmel erheben wollte, wurde schmachvoll erniedrigt und erledigt.
Das feudale Gehabe verkam in der Sinnlosigkeit des 1. Weltkrieges 1914-1918.
Die faschistische Hybris entlarvte sich in den Verbrechen vor und in dem 2. Weltkrieg
ab 1933, 1938, entsetzlich 1939-1945.
Leiden zerfraß Staaten. Trauer zersetzte Völker.
Ungerechtigkeit bis hin zur Unmenschlichkeit zerstörte millionenfach das Lebensglück weltweit.
Als Ausdruck einer umfassenden kulturellen Katastrophe
werden sich diese Bibelworte erst in einigen Jahren oder Jahrzehnten bewahrheiten.
Die moderne Gesellschaftswissenschaft jedenfalls
bringt Ökonomie und Ökologie in einen radikal-kritischen Zusammenhang.
Das beliebte Bündnis zwischen Nationalismus und Militarismus wird hinterfragt und angeklagt.
Der Satz „Geld regiert die Welt“ verliert seinen Glanz.
Die furchtbaren Folgen weltweiter Gewinnsucht werfen finstere Schatten.
Der Satz „Friede den Freunden - Tod den Feinden“ kommt in Verruf.
Die Spiralen von Gewalt und Vergeltung verwickeln Gegner in sinnlose Knäuel,
verstricken Kämpfer in zerstörerische Rache.
Noch gilt Übermacht als Sicherheit.
Noch machen Stärkere Schwächere zu Opfern.
Noch verbrauchen gegenwärtige Gewinne Glück und Grundlagen künftigen Lebens.
Sonne, Mond und Sterne der kapitalistischen Verhältnisse
werden verfallen und ihren trügerischen Glanz verlieren,
erschüttert und entkräftet von erwachten Gewissen und aufgeklärter Vernunft.
Bewahrheiten und bewähren werden sich die Worte Jesu,
seine Friedfertigkeit und Barmherzigkeit.
Das wird nicht vergehen, sondern endlich weltweit wirken -
demnächst oder dereinst. AMEN.
Bekennen mit EG W 661
(Ich glaube fest, dass alles anders wird)
Text: Martin Bogdahn 1990 nach dem Lied aus El Salvador »Yo tengo fé que todo cambiará«
Melodie: aus El Salvador
(1)Wir wenden uns ab
von jeglicher Unkultur der Geringschätzung und Gewalt.
Wir bemühen uns um Ehrfurcht vor dem Leben
und Respekt auch vor Fremden.
Wir lehnen ab
den Ungeist der privaten Habgier
und des eigensüchtigen Gewinnstrebens.
Wir treten ein für den Segen des liebevollen Zusammenlebens
und für das Gebot der Fürsorge für Bedürftige.
Lasst uns dazu singen EG W 661,1:
1. Ich glaube fest,dass alles anders wird,
dass uns die Liebe immer weiter führt.
Ich glaube fest an eine neue Sicht,
wenn bald im klaren Licht
ein hoffnungsvoller Tag anbricht.
(2)Wir reinigen unsere Glaubensvorstellungen
von Engherzigkeit und Überheblichkeit.
Wir bleiben bescheiden in unserer Gewissheit und
offen für Gottes größere Weisheit.
Wir behalten Hoffnung auch für die derzeit
scheinbar hoffnungslos Verlorenen.
Wir bringen Geduld auf für Menschen, die uns schwer fallen
und Schwierigkeiten bereiten.
Lasst uns dazu singen EG 661,2:
2. Ich glaube fest,dass Gott die Liebe ist,
und dass er an der Liebe alles misst.
Ich glaube fest,das Ziel ist nicht mehr weit,
ich hoffe auf die Zeit
voll Frieden und Gerechtigkeit.
(3)Wir halten am Gottvertrauen fest,
auch wenn das Schicksal uns schmerzlich bedrängt.
Wir bewahren das Licht göttlicher Hoffnung
im Dunkel menschlicher Verzweiflung.
Wir verehren das göttliche Recht
gegen das irdisch vorherrschende Unrecht.
Wir erwarten menschenwürdige Verhältnisse weltweit,
auch wenn gegenwärtig die Weltmächte
und die Weltwirtschaft dem entgegenstehen.
Lasst uns dazu singen EG 661,3:
3. Ich glaube festan Gott und seine Macht,
dass er sein Volk behütet und bewacht.
Ich glaube fest,Gott macht die Menschen frei
von Schmerzen und Geschrei,
und alle Angst ist dann vorbei.
(4)Wir treten heraus aus unseren Lebens-Gewohnheiten
uns lassen uns vom Geist Jesu beseelen
und zu neuer Lebensweise bewegen.
Wir versuchen,mit unserem Verhalten
die göttliche Lebensweisheit zu befolgen.
Wir möchten uns befreien lassen
aus den unheilvollen Verhältnissen unserer Zeit.
So beten wir gemeinsam mit den Worten Jesu,
damit uns auch sein Geist berührt, bewegt und bewahrt:
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. +AMEN+
Lasst uns dazu singen EG 661,4:
4. Ich glaube fest. Ein neues Lied stimmt an,
ein Liebeslied, das jeder singen kann.
Ich glaube fest,das Ziel ist nicht mehr weit,
ich hoffe auf die Zeit voll Frieden und Gerechtigkeit.
(Bekenntnis in der Johanneskirche von Hussenhofen zum Palmsonntag 2013)
Ich glaube,
dass sich alles Lebendige
dem liebevollen Geist Gottes verdankt,
und dass jeder Mensch
diesem göttlichen Segen verpflichtet ist.
Ich liebe,
dass mit Jesus alle Gesetze und Gewohnheiten
dem menschenwürdigen Zusammenleben dienen müssen,
und dass auch Leiden und Sterben
von göttlicher Liebe durchzogen sind.
Ich hoffe,
dass alles Gute und Gerechte erfolgreich sein wird,
und dass sich alles Ehrfürchtige und Gläubige
als heilsam und richtig erweisen darf.