Ohne Hoffnung ist der Glaube lieblos.
Glauben auf der Höhe der Zeit, aus der Tiefe des Sein gelingt nur im Kraftfeld des Geistes von Jesus mit seiner Liebe. Kirchen sind dafür lediglich Herbergen auf dem Wege. | Bildergalerie |
Vom Dienst für das „Reich Gottes“ bei Jesus Christus und den Christen
1. Jesus Christus hat sich zu Lebzeiten für das „Reich Gottes“ eingesetzt.
„Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war,
kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach:
Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen.
Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1, 14+15).
Er sieht Gott am Werk seine Welt umzugestalten,
damit sie von Grund auf und weiträumig wieder seinem Willen entsprechen kann.
Diese neue Heilsgeschichte Gottes richtet sich auf die Menschen.
Sie sollen unversehrt und unbeschwert leben können,
in Frieden und Gerechtigkeit zusammenhalten, sich und den anderen zum Segen.
Jesus steht dafür ein, dass diese heile Welt nicht einfach vom Himmel fällt,
sondern klein und konkret auf der Erde anfängt und um sich greift.
Mit seinen Worten macht er die Wahrheit Gottes verständlich.
Im einzelnen Wunder begreift er die Heilungskräfte Gottes
an den krankenden und besessenen Verhältnissen in aller Welt.
Der erhoffte Weltfriede wird in einem bescheidenen Hausfrieden schon anschaulich
und die ersehnte weltweite Gerechtigkeit gewinnt in persönlichen Verhältnissen
wenigstens privat bereits Gestalt.
Auch wenn es noch unscheinbar, unvollkommen und unbeständig daherkommt,
oft auch unter leidvollen Umständen,
das „Reich Gottes“ ergreift Menschen in ihrem Glauben und Leben.
2. Den Christen hat Jesus Christus das „Reich Gottes“ ans Herz gelegt.
„Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“ (Mt 6).
Christen dürfen und können dieses Gebet von Jesus Christus übernehmen.
Sie stimmen damit in seinen Glauben an das „Reich Gottes“ ein.
So üben sie sich in einer neuen Weltsicht,
bewerten ihre eigenen Wünsche und Sorgen nun anders
mit Blick auf den Willen Gottes und seine Fürsorge.
Aus diesem Beten erwachsen die Kräfte, sich dafür auch praktisch einzusetzen,
daran auch wirklich arbeiten zu wollen und zu können.
3. Christen bekommen von Christus Auftrag und Aufgaben, dem „Reich Gottes“ zu dienen.
„Er rief aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle bösen Geister
und dass sie Krankheiten heilen konnten
und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und die Kranken zu heilen.“ (Lk 9, 1+2).
Zu Lebzeiten wählt Jesus einige Jünger aus und bestimmt sie dazu,
mit ihm am „Reich Gottes“ zu arbeiten.
Sie bleiben an seinen Auftrag gebunden, übernehmen aber damit alle seine Aufgaben.
So erweitert Jesus seinen Wirkungskreis über seine persönliche Anwesenheit hinaus.
4. Christliches Handeln kann im Wirkungskreis von Jesus Christus stattfinden.
„Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 9).
„Ihr seid das Licht der Welt…So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten,
damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt 5, 14a+16).
Christen brauchen bei ihrem Verhalten
nicht den Durchbruch der gottwohlgefälligen Verhältnisse abzuwarten.
Wie Jesus sollen seine Jünger bis heute mit ihrem Verhalten "Licht ins Dunkel bringen",
die Erleuchtung der Verhältnisse im persönlichen Verhalten schon anbahnen und beginnen.
Das wirkt Wunder, weckt aber auch Widerstände,
macht nicht nur Freude, sondern kann auch wehtun.
5. Für ihren eigenständigen Dienst am „Reich Gottes“
werden Christen mit dem Heiligen Geist ausgerüstet.
"Da sprach Jesus zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen:
Nehmt hin den heiligen Geist!" (Joh 20,21+22)
Stimmiges Verhalten braucht eine entsprechende Stimmung.
Für Gott sich nützlich machen können nur die,
die ein Gespür für das Heilige und Heilsame von Gott bekommen.
In der mühsamen und leidvollen Wendezeit zum "Reich Gottes" hin
wirkt sich die Heilige Geisteskraft oft genug kritisch aus
gegenüber der vorherrschend Öffentlichen Meinung,
aber eben auch gegenüber den eigenen
allzu leicht eigensinnigen Werten und eigensüchtigen Wünschen.
6. Die Wirksamkeit von Christen für das „Reich Gottes“
führt in entsprechende Wirkungsbereiche, wie sie von Aposteln und Propheten geschildert werden.
"Der Geist des Hernn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat,
zu verkünden das Evangelium den Armen;
er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen,
unf den Blinden, dass sie sehen sollen,
und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen." (Lk 4,18+19).
So richtet Jesus programmatisch sein Wirken aus
auf das Wohlergehen der Armen, Gefangenen, Blinden und Zerschlagenen.
Für sie will und wird er sich heilsam und herausfordernd einsetzen.
Denen, die sich an Armut bereichern, auf Unterdrückung ihre Macht gründen,
mit Täuschungen und Verblendungen ihr selbstherrliches Weltbild verbreiten,
die mit Gewalt und Krieg sich gegen Allgemeinwohl und Menschenwürde durchsetzen,
denen macht die Art und Weise von Jesus keine Freude,
denen ist Solidarität und Integration eine geschäftsschädigende Romantik.
Sie versuchen es mit Ignoranz, dann mit Spott und Hohn, darüber hinaus mit Verleumdung und Anfeindung,
schließlich mit Verfolgung, Vertreibung und schließlich mit Vernichtung.
7. Reichweite und Wirkungsgeschichte des „Reiches Gottes“
werden von Gott selbst bestimmt und gestaltet.
Was auf dem "Jesus-Weg" der Reich-Gottes-Frömmigkeit erlebt und erreicht wird, weiß Gott allein.
Wenn die Gegenkräfte kein Einsehen bekommen und sich zum Einlenken bekehren,
dann bleiben Wunder provinziell und Erfolge nur vorübergehend.
Werbegespräche verkommen zu Streitgesprächen. Aufstände verkümmern in erneuten Niederlagen.
Eigentlich beläuft sich die Missionsgeschichte und Kirchengeschichte bis heute
auf dem qualitativen Niveau der biblischen Glaubensgeschichten.
Es liegt in Gottes Hand, ob es dereinst einmal
eine Wende der herrschenden Verhältnisse weltweit und auf Dauer geben wird, eben das Ninive-Wunder (Jona 3).
"Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand,
auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater." (Mk 13,32).